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Obere HälfteFoto26559FingerabdrückeRapatriéeUnteres DrittelImprimerie nationale Rückseite, Observations du chef de campRückseite, MutationsRückseite vêtements perçus

Die fiches individuelles kommen zwar sehr häufig in den Arolsen Archives vor, aber leider ist bisher nur sehr wenig über ihre Entstehung und Verwendung bekannt. Sicher ist nur, dass sie nach Kriegsende in der Französischen Besatzungszone in bis zu dreifacher Ausfertigung erstellt wurden. Sie dienten nicht nur der allgemeinen Registrierung der DPs, sondern wurden auch benutzt, um ihre weiteren Wege zu vermerken.

Die fiches individuelles kommen zwar sehr häufig in den Arolsen Archives vor, aber leider ist bisher nur sehr wenig über ihre Entstehung und Verwendung bekannt. Sicher ist nur, dass sie nach Kriegsende in der Französischen Besatzungszone in bis zu dreifacher Ausfertigung erstellt wurden. Sie dienten nicht nur der allgemeinen Registrierung der DPs, sondern wurden auch benutzt, um ihre weiteren Wege zu vermerken.

Hintergrundinformationen zu DP-Dokumenten

Weitere Beispiele

Fragen und Antworten

  • Wo wurde das Dokument eingesetzt und wer hat es erstellt?

    In der Französischen Besatzungszone wurden für die DPs jeweils drei fiches individuelles erstellt. Wer genau die Karten anlegte und später aktualisierte, ist leider nicht bekannt. Eventuell waren es Mitarbeiter*innen der Hilfsorganisationen UNRRA oder später der IRO; es können aber auch Vertreter*innen der französischen Militärregierung gewesen sein. Bei der Versorgung der DPs in der Französischen Zone waren mehrere Organisationen aktiv. So gab es zum Beispiel DP-Camps, die von der UNRRA geleitet wurden, ebenso wie Camps, die unter der Verwaltung des Militärs standen. Den offiziellen Charakter der Dokumente erkennt man allerdings daran, dass sie in der Französischen Nationaldruckerei Paris gedruckt wurden.

    Die drei Exemplare der fiche individuelle wurden im Laufe der Zeit von mehreren Stellen bearbeitet. Darauf weisen die unterschiedlichen Angaben auf den jeweiligen Karten zu einzelnen Personen hin. Vor allem auf den Rückseiten sind die Informationen zu den DPs sehr verschieden. An welche Stellen die Karten jeweils genau gingen, muss noch erforscht werden.

  • Wann wurde das Dokument verwendet?

    Leider sind die fiches individuelles bei ihrer Ausstellung nicht datiert worden und es gibt auch keine Quellen, die Klarheit bringen. Daher lassen sich zum Nutzungszeitraum nur Rückschlüsse daraus ziehen, welche Daten auf den Karten notiert sind, etwa das Datum der Auswanderung auf der Rückseite. Hier finden sich vor allem Jahreszahlen ab 1947 bis in die frühen 1950er Jahre.

  • Wofür wurde das Dokument genutzt?

    Die Struktur der fiches individuelles und die abgefragten Informationen legen nahe, dass die Karten sowohl zur Registrierung der DPs, als auch zur Verwaltung in den DP-Camps genutzt wurden. Es muss aber verschiedene Stellen gegeben haben, die jeweils ein Exemplar der Karte erhielten. Das erkennt man zum Beispiel daran, dass auch die Nummer des CM/1-Antrags und der Umfang der Unterstützung (DP-Status) auf einigen Karten notiert sind. Es ist also durchaus möglich, dass die Karten noch für weitere Zwecke genutzt wurden. Leider haben sich bisher keine Anweisungen der zuständigen Stellen gefunden, wie die fiche individuelle genau verwendet wurde.

  • Wie häufig ist das Dokument?

    Die fiches individuelles kommen häufig in den Arolsen Archives vor. Interessant ist, dass es für manche DPs nur eine gibt, für andere aber zwei oder sogar alle drei.  Wie viele fiches individuelles in den Arolsen Archives verwahrt werden, kann allerdings nicht gesagt werden. ITS-Mitarbeiter*innen haben die Karten nämlich alphabetisch-phonetisch mit anderen Dokumenten in die Nachkriegszeitkartei (Bestand 3.1.1.1) einsortiert. Das vereinfachte die Suche nach Hinweisen auf Personen, führte aber auch dazu, dass man heute nicht weiß, wie viele fiches individuelles überliefert sind. Es dürfte sich jedoch mindestens um eine höhere fünfstellige Zahl handeln. Moderne Computertechnik wird in naher Zukunft aber eine Antwort finden: Die sogenannte Clustering-Technik ermöglicht es, die Karten und andere Dokumententypen automatisch zu erkennen und so zu zählen.

  • Was ist bei diesem Dokument zu bedenken?

    In der Französischen Zone gab es keine Registrierung der DPs mit einer DP 2 Karte. Daher findet sich mitunter die These, dass die fiches individuelles das Gegenstück zur DP 2 Karte in der Französischen Zone waren. Ob dies stimmt und die Karte genau dieselbe Funktion hatte, kann beim bisherigen Forschungsstand noch nicht gesagt werden. Dagegen spricht momentan vor allem die Tatsache, dass sich auf den fiches individuelles meist Jahreszahlen der späten 1940er Jahre finden, die DP 2 Karten aber bereits ab Ende 1944 genutzt wurden.

    In den Arolsen Archives haben sich auch weitere Karten erhalten, die speziell für nichtdeutsche Personen im französisch besetzten Teil des Rheinlands erstellt wurden, aber den fiches individuelles sehr ähnlich sehen. Diese Karten erkennt man an dem Hinweis Etranger (Ausländer) sowie den Angaben zum Aussehen der Person. Bisher gibt es keine Hinweise auf eine Variante für den Rest der Französischen Besatzungszone; alle Karten tragen den Hinweis Rhénanie (Rheinland). Diese Karten haben keinerlei Verweise auf den Status als DP, aber sie wurden auch für Personen erstellt, die keine deutschen Staatsbürger*innen waren. Zwischen diesen Karten und den fiches individuelles muss es eine Abgrenzung gegeben haben, denn es liegen nie beide Karten für eine Person vor, sondern immer nur die eine oder die andere. Wie sich die Karten aber zueinander verhalten, ist bisher unklar.

    Falls  Sie zusätzliche Informationen zu den fiches individuelles haben, freuen wir uns über Informationen unter eguide@arolsen-archives.org. Neue Erkenntnisse können jederzeit in den e-Guide eingebaut und so allen zugänglich gemacht werden.

Hilfe zu Dokumenten

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