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DP-Ausweis (Französische Zone)

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Freier Raum oben rechts Commandement en chef francais en Allemagne Kästchen links (Personalien) Imprimerie Nationale Mittlerer Kasten Rechter Kasten Mutations Gouvernement Militaire … Déplacées Carte d’identité de Personnes Déplacées Nov 1954

Wie in den beiden anderen westlichen Besatzungszonen erhielten die DPs ab 1946 auch in der Französischen Zone einen Ausweis. Mit dem konnten sie belegen, dass sie DPs waren.
Da die Militärregierung die cartes d’identité de Personnes Déplacées zentral ausstellte, unterscheiden sich die Ausweise kaum voneinander. Größere Unterschiede gibt es nur im Feld mutations (Verlegungen, Versetzungen). Dort sind die Angaben zum DP und seinem beziehungsweise ihrem Weg nach der Ausstellung des Ausweises unterschiedlich ausführlich beschrieben. Dass die DPs die Ausweise bei sich trugen, erkennt man daran, dass einige stark geknickt und angerissen sind.

Wie in den beiden anderen westlichen Besatzungszonen erhielten die DPs ab 1946 auch in der Französischen Zone einen Ausweis. Mit dem konnten sie belegen, dass sie DPs waren.
Da die Militärregierung die cartes d’identité de Personnes Déplacées zentral ausstellte, unterscheiden sich die Ausweise kaum voneinander. Größere Unterschiede gibt es nur im Feld mutations (Verlegungen, Versetzungen). Dort sind die Angaben zum DP und seinem beziehungsweise ihrem Weg nach der Ausstellung des Ausweises unterschiedlich ausführlich beschrieben. Dass die DPs die Ausweise bei sich trugen, erkennt man daran, dass einige stark geknickt und angerissen sind.

Hintergrundinformationen zu DP-Dokumenten

Weitere Beispiele

Fragen und Antworten

  • Wo wurde das Dokument eingesetzt und wer hat es erstellt?

    Die UNRRA führte zusammen mit dem für DPs zuständigen Teil der französischen Regierung – dem Ministère des Prisonniers, Déportés et Réfugiés (PDR) – ab 1946 Überprüfungen der DPs durch, die sich in der Französischen Besatzungszone in Deutschland aufhielten. Stimmten ihre Angaben und galten sie nach den vorgegebenen Kategorien als DP, erhielten sie einen Ausweis von der Militärregierung. Dieser war unterschrieben vom Leiter der DP-Abteilung (chef de direction des Personnes Déplacées) der Militärregierung (Gouvernement Militaire de la Zone française d’occupation en Allemagne). Die DPs trugen den Ausweis bei sich und UNRRA- sowie später IRO-Mitarbeiter*innen, aber auch Vertreter*innen der französischen Militärregierung trugen darauf Angaben ein.

  • Wann wurde das Dokument verwendet?

    Die ersten DP-Ausweise wurden im Frühjahr 1946 – spätestens ab Mai – ausgegeben. Wie lange die Ausweise genutzt wurden, kann nicht genau gesagt werden. Es gibt aber Ausweise, die noch im Mai 1949 neu ausgestellt wurden. Auf den Ausweisen selbst finden sich auch Angaben, zum Beispiel zur Auswanderung des DPs, aus dem Jahr 1951. Die Ausweise waren zu diesem Zeitpunkt also noch im Gebrauch. Spätestens 1954 kamen die Ausweise dann zum International Tracing Service (ITS), der Vorgängerorganisation der Arolsen Archives.

  • Wofür wurde das Dokument genutzt?

    Militäreinheiten und UNRRA-Mitarbeiter*innen hatten bei Kriegsende zunächst alle Personen, die sich bei ihnen meldeten, ungeprüft als DPs registriert. Eine genaue Überprüfung hätte die geplante Repatriierung, also die schnelle Rückkehr von Millionen von Menschen in ihre Herkunftsländer, nur verzögert. 1946 sah die Situation allerdings anders aus: Die zurückgebliebenen DPs mussten für längere Zeit in Camps untergebracht und es mussten neue Wege für sie gefunden werden, weil viele von ihnen die Repatriierung verweigerten. Da aber nur die Personen versorgt werden sollten, die auch berechtigte (eligible) DPs waren, führten die Militärverwaltungen zusammen mit der UNRRA Überprüfungen durch.

    Diese Überprüfungen gab es in allen drei westlichen Besatzungszonen. In der Französischen Zone richtete die UNRRA und das Ministère des Prisonniers, Déportés et Réfugiés (PDR) Prüfungskommissionen ein, in denen Vertreter*innen der UNRRA, des PDR und der DPs saßen. Neben den Kommissionen in den Camps gab es auch übergeordnete Stellen, die bei Zweifelsfällen entschieden, und es bestand die Möglichkeit, Widerspruch gegen die Entscheidung einzulegen. In der Folge erhielten die DPs mit der Carte d‘identité de Personnnes Déplacées einen Ausweis, den sie bei sich trugen. Mitarbeiter*innen der UNRRA und Zuständige der Militärregierung erkannten damit auf einen Blick, dass sie für die Versorgung dieser Person zuständig waren.

    Leider gibt es bisher keine weiteren Informationen zu den Ausweisen. Falls Sie Anweisungen kennen, an die sich die Verantwortlichen damals hielten, freuen wir uns daher sehr über eine E-Mail an eguide@arolsen-archives.org.

  • Wie häufig ist das Dokument?

    Basierend auf den bisherigen Forschungen kann berechnet werden, wie viele DP-Ausweise in der Französischen Zone mindestens ausgestellt worden sein müssen: Bis Ende 1946 wurden ca. 36.500 DPs in 58 Camps der Französischen Zone überprüft. Davon waren nur 2,8 Prozent – also ca. 1030 Personen – nicht berechtigt. Da die Übrigen einen DP-Ausweis erhalten haben, muss es also mindestens um die 35.500 Ausweise gegeben haben.

    Wie viele davon allerdings in den Arolsen Archives verwahrt werden, kann nicht gesagt werden. ITS-Mitarbeiter*innen haben die Ausweise nämlich alphabetisch-phonetisch mit anderen Dokumenten in die Nachkriegszeitkartei (Bestand 3.1.1.1) einsortiert. Das vereinfachte die Suche nach Hinweisen auf Personen, führte aber auch dazu, dass man heute nicht weiß, wie viele DP-Ausweise überliefert sind. Moderne Computertechnik wird in naher Zukunft aber eine Antwort finden: Die sogenannte Clustering-Technik ermöglicht es, die DP-Ausweise und andere Dokumententypen automatisch zu erkennen und so zu zählen.

  • Was ist bei diesem Dokument zu bedenken?

    In den einzelnen Besatzungszonen gab es zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene DP-Ausweise. In der Französischen Zone stellte die Militärverwaltung die Carte d’identité de Personnes Déplacées aus. Die IRO identity card ist die Nachfolgerin der zuvor von der UNRRA ausgestellten D.P. identification card. Beide wurden nur in der US-amerikanischen Zone benutzt. In der Britischen Zone wurden die PWX/DP Registration/Identity Cards genutzt. Obwohl es verschiedene Stellen waren, die die Ausweise ausstellten, erfüllten sie doch denselben Zweck: DPs sollten sich als DPs ausweisen können.

    Der Ausgangspunkt für die Ausweise, also die Überprüfungen im Jahr 1946, ist zwar bekannt. Über den genauen Ablauf sowie über die Vorgänge bei der Ausstellung der Ausweise muss jedoch noch mehr geforscht werden. Es ist zum Beispiel unklar, wie die Befragungen der DPs genau abliefen und welche weiteren Regelungen für die Ausweise galten. Wenn Sie Informationen haben, die erklären, wie die Ausweise ausgegeben wurden, freuen wir uns sehr über eine E-Mail an eguide@arolsen-archives.org.

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