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Bei diesen Karteikarten sind fast mehr Fragen offen als es Antworten gibt. Momentan spricht sehr viel dafür, dass IRO-Mitarbeiter*innen die Karten in Italien ausfüllten. Auf ihnen ist nämlich handschriftlich vermerkt worden, wann ein DP von einem Camp in ein anderes wechselte oder wohin sie oder er emigrierte. Dies sind Angaben, die für die IRO wichtig waren, um die DPs zu versorgen.
Die Informationen sind dabei auf meist linierten, weißen oder gelblichen Karteikarten notiert. Man erkennt sie aber gut daran, dass sie handschriftlich auf Englisch beschrieben sind und Camps in Italien genannt werden.
Bei diesen Karteikarten sind fast mehr Fragen offen als es Antworten gibt. Momentan spricht sehr viel dafür, dass IRO-Mitarbeiter*innen die Karten in Italien ausfüllten. Auf ihnen ist nämlich handschriftlich vermerkt worden, wann ein DP von einem Camp in ein anderes wechselte oder wohin sie oder er emigrierte. Dies sind Angaben, die für die IRO wichtig waren, um die DPs zu versorgen.
Die Informationen sind dabei auf meist linierten, weißen oder gelblichen Karteikarten notiert. Man erkennt sie aber gut daran, dass sie handschriftlich auf Englisch beschrieben sind und Camps in Italien genannt werden.
Fragen und Antworten
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Wo wurde das Dokument eingesetzt und wer hat es erstellt?
Bei dieser Karteikarte gibt es leider momentan noch mehr Fragen als Antworten. Offenkundig handelt es sich aber um Karten für jüdische und nichtjüdische DPs, die sich nach dem Krieg in Italien aufhielten. Es deutet daher viel darauf hin, dass IRO-Mitarbeiter*innen in Italien diese Karten anlegten. Dafür spricht vor allem der auf den Karten genannte Zeitraum: Alle Daten liegen zwischen 1947 und 1950, also in der Zeit, in der die IRO für die Versorgung der DPs verantwortlich war. Da die IRO auch die Emigration der DPs unterstützte, passt es auch, dass auf den Karten die Aufenthalte in DP-Camps bis zur Emigration angegeben sind. Die verschiedenen Handschriften machen deutlich, dass mehrere Personen die Karten ausfüllten.
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Wann wurde das Dokument verwendet?
Alle bisher untersuchten Karten dieser Kartei beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 1947 und 1950. Es ist daher davon auszugehen, dass die Kartei 1947 begonnen wurde. Ob es auch noch Angaben aus dem Jahr 1951 gibt – also dem letzten Jahr, in dem die IRO für die Versorgung der DPs in Italien zuständig war –, muss noch geklärt werden. Der Zeitpunkt, ab dem die Kartei nicht mehr bearbeitet wurde, kann daher noch nicht genau genannt werden. Die Stempel auf den Rückseiten machen aber deutlich, dass ITS-Mitarbeiter*innen die Karten in den Jahren 1953 und 1954 in das Archiv einsortierten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sind die Karten also nicht mehr aktiv beschrieben, sondern nur noch für Suchzwecke benutzt worden.
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Wofür wurde das Dokument genutzt?
Als die IRO im Juli 1947 die Versorgung der DPs übernahm, gab es 22 DP-Camps in Italien. Diese lagen unter anderem in Bari, Roma, Bologna, Mailand, Cremona, Reggio Emilia, Modena, Turin und in zahlreichen anderen Orten überall in Italien. Die Camps waren – wie im besetzten Deutschland und Österreich auch – nach den Nationalitäten der Bewohner*innen zusammengesetzt.
Die größte Gruppe unter den DPs in Italien stellten Jüdinnen und Juden. Laut einer Statistik versorgte die IRO in Italien im Juli 1947 mit etwas mehr als 17.000 Personen mehr jüdische DPs als in der Britischen Besatzungszone Deutschlands. Die jüdischen DPs waren teilweise schon während des Krieges in Italien interniert gewesen. Die meisten von ihnen kamen aber erst nach Kriegsende ins Land. Dies hatte vor allem mit der illegalen Einreise nach Palästina zu tun: Die Untergrundorganisation Bricha brachte mittel- und osteuropäische Holocaustüberlebende über Italien nach Palästina. Die Forschung geht davon aus, dass sich ca. 50.000 Jüdinnen und Juden zumindest kurzfristig zwischen Sommer 1945 und 1948 in Italien aufhielten. Die meisten von ihnen ließen sich aber nicht registrieren.
Die IRO war daher sowohl für jüdische als auch nichtjüdische DPs in Italien zuständig. Im Dezember 1946 hielten sich ca. 38.800 DPs in Italien auf. Insgesamt versorgte die IRO in den viereinhalb Jahren ihrer Existenz nach eigenen Angaben etwas mehr als 100.000 DPs in Italien. 70.535 Personen halfen die IRO-Mitarbeiter*innen bei der Emigration. Für diese Unterstützung war es wichtig, den Aufenthaltsort der DPs genau zu kennen. Vermutlich ist dies der Grund für die in den Arolsen Archives verwahrte Kartei. Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass IRO-Mitarbeiter*innen auf den Karten den Wechsel der DPs zwischen den Camps beziehungsweise ihre Ausreise in ein anderes Land dokumentierten.
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Wie häufig ist das Dokument?
Wie viele IRO Karten aus Italien die Arolsen Archives verwahren, lässt sich nicht genau sagen. Die Karten sind nämlich nicht mehr als eigene Kartei erhalten, sondern ITS-Mitarbeiter*innen haben sie Anfang der 1950er Jahre alphabetisch-phonetisch mit anderen Dokumenten in der Nachkriegszeitkartei (Bestand 3.1.1.1) zusammengefasst. Dadurch war die Personensuche einfacher, weil nur noch eine Kartei durchsucht werden musste, statt mehrerer einzelner. Das Beispiel der Familie Temel zeigt aber, dass vermutlich nicht alle jemals in Italien angelegten Karteikarten überliefert sind. Zudem haben Stichproben ergeben, dass nicht von allen DPs, die sich in italienischen Camps aufhielten, Karten vorliegen. Leider ist nicht bekannt, ob es diese Karten nicht gab oder ob sie nur nicht Anfang der 1950er Jahre an den ITS, die Vorgängerorganisation der Arolsen Archives, übergeben wurden.
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Was ist bei diesem Dokument zu bedenken?
Über diese Karteikarten ist in den Arolsen Archives leider bisher noch sehr wenig bekannt. Dass es sich um eine Kartei der IRO Italien handelt, ist eine Vermutung, für die vieles spricht. Ein historischer Beweis steht jedoch noch aus. Zudem gibt es über 5000 weitere Karteikarten zu DPs in Italien, die ähnlich aufgebaut sind, aber erst 1985 in Arolsen eintrafen. In welchem Verhältnis diese Kartei zu der früher angekommenen steht, muss noch erforscht werden.
Falls Sie Informationen zu diesen Karten haben, freuen wir uns über Informationen unter eguide@arolsen-archives.org. Neue Erkenntnisse können jederzeit in den e-Guide eingebaut und so allen zugänglich gemacht werden.
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