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ITS-Umschlag für Individualunterlagen der KZ-Häftlinge

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Dachau KL Leere Fläche bei (Männer) Häftlingsnummer T/D Nummer Umschlagnummer Inf.-Karte

Dies ist ein Umschlag für individuelle Dokumente. Im Archiv des ITS wurden diese für die Sammlung von individuellen Dokumenten – das heißt Karten und Formulare, die in den Konzentrationslagern nur für eine Person ausgestellt wurden – angelegt. Die Umschläge sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus, können aber in verschiedenen Versionen vorkommen. So gibt es im Druckbild unterschiedliche Umschläge für weibliche und männliche Häftlinge sowie für die einzelnen Bestände aus den verschiedenen Konzentrationslagern. Auch kann es handschriftliche Zusätze von ITS-Mitarbeiter*innen auf den Umschlägen geben.

Dies ist ein Umschlag für individuelle Dokumente. Im Archiv des ITS wurden diese für die Sammlung von individuellen Dokumenten – das heißt Karten und Formulare, die in den Konzentrationslagern nur für eine Person ausgestellt wurden – angelegt. Die Umschläge sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus, können aber in verschiedenen Versionen vorkommen. So gibt es im Druckbild unterschiedliche Umschläge für weibliche und männliche Häftlinge sowie für die einzelnen Bestände aus den verschiedenen Konzentrationslagern. Auch kann es handschriftliche Zusätze von ITS-Mitarbeiter*innen auf den Umschlägen geben.

Hintergrundinformationen zu KZ-Dokumenten

Weitere Beispiele

Fragen und Antworten

  • Wo wurde das Dokument eingesetzt und wer hat es erstellt?

    Die Umschläge wurden beim ITS selbst angelegt. Sie enthalten Dokumente aus der Haftzeit, die einer einzelnen Person zugeordnet werden können, die sogenannten Individualunterlagen. Die Umschläge unterscheiden sich leicht in ihrem Erscheinungsbild, zum Beispiel bei der Angabe, ob es sich um die Dokumente eines weiblichen oder männlichen Häftlings handelt. Einige Umschläge verzichten ganz auf diesen Hinweis. Je nachdem, aus welchem Konzentrationslager die Dokumente stammten, wurden auf den Umschlägen verschiedene Dokumententypen genannt. Bei der Gestaltung der Umschläge wurde also Rücksicht darauf genommen, welche Dokumente in dem einzelnen Bestand zu einem Lager am häufigsten überliefert sind. Die Umschläge sind darum auch unterschiedlich groß: Da aus Lagern wie Buchenwald oder Dachau zumeist mehr großformatige Unterlagen zu einer Person erhalten sind, wurden Umschläge im Format DIN A5 gewählt. Die Umschläge für kleinformatige Dokumente aus dem KZ Mittelbau-Dora waren dementsprechend kleiner.

  • Wann wurde das Dokument verwendet?

    Die Umschläge wurden 1962 beim ITS eingeführt und ersetzten die zuvor genutzten offenen Umschläge ohne Personenangaben. Die Informationen auf der Vorderseite der neuen Umschläge wurden über die Jahre hinweg aktualisiert, was unter anderem an den verschiedenen Handschriften erkennbar ist. Es wurde zum Beispiel vermerkt, wenn ein neues Dokument zu einer Person hinzukam oder eines entnommen wurde. Dies geschah zum einen durch die Mengenangabe +1, +2, -1, -2 etc. und zum anderen durch die handschriftliche Benennung der Kategorie eines neu eingefügten Dokuments.

  • Wofür wurde das Dokument genutzt?

    Der ITS erhielt für seine Sucharbeit nach dem Krieg große Mengen an Dokumenten aus den befreiten Konzentrationslagern. Wenn sich darunter Dokumente befanden, die in den Lagern speziell zu einer Person angelegt worden waren (also zum Beispiel ein Häftlingspersonalbogen oder eine Effektenkarte), ordneten Mitarbeiter*innen des ITS diese in einem Umschlag zusammen. Diese Sammlungen wurden zunächst nach den Lagern sortiert, aus denen die Dokumente stammten. In den jeweiligen Karteien wurden die Umschläge dann alphabetisch-phonetisch unter dem Nachnamen des Häftlings abgelegt. War eine Person in mehreren Lagern inhaftiert, aus denen Bestände zum ITS kamen, wurden meist auch mehrere Umschläge angelegt. Für Häftlinge, die oft überstellt wurden, gibt es daher häufig mehrere Umschläge, also zum Beispiel einen im Buchenwalder und einen im Dachauer Bestand. Teilweise wurden später auch einzelne Karten aus anderen Lagern mit in die Umschläge gelegt. Die Bestände auf diese Weise zusammenzufassen, stellte eine Arbeitserleichterung bei der Suche nach Personen dar: In einem Schritt konnten so gleich mehrere Dokumente im Archiv gefunden werden.

    Die Angaben auf dem Umschlag geben zunächst keine direkte Auskunft über den Verfolgungsweg einer Person, sondern über die Dokumente, die zu ihr in den Arolsen Archives erhalten sind. Um die gesuchte Person bei der Recherche eindeutig identifizieren zu können, wurden auf dem Umschlag weitere Abgaben notiert: Name, Geburtstag und -ort sowie die Häftlingsnummer. Im unteren Bereich wurde vermerkt, welche Individualdokumente in dem Umschlag gesammelt sind. Dabei war es sowohl möglich, die häufigsten Dokumente anzukreuzen, als auch weitere Dokumententypen per Hand hinzuzufügen. In den dazugehörenden Kästchen wurde angegeben, wie viele Dokumente eines Typs sich in dem Umschlag befinden. In der Datenbank der Arolsen kann es sein, dass weitere Dokumente virtuell dem Umschlag zugeordnet wurden. Das heißt, dass das Originaldokument zwar faktisch nicht in dem jeweiligen Umschlag liegt, für die Nutzer*innen dort jedoch angezeigt wird. Das erklärt, warum in einigen Fällen die auf dem Umschlag angegebene Zahl der enthaltenen Dokumente kleiner ist, als die Menge der tatsächlich verlinkten Dokumente.

  • Wie häufig ist das Dokument?

    Die Umschläge für Individualunterlagen kommen in den Arolsen Archives sehr häufig vor, da die meisten KZ-Dokumente zu einzelnen Personen in solchen Umschlägen gesammelt wurden. Die Menge der Umschläge in den einzelnen Beständen kann allerdings sehr unterschiedlich sein. Wie umfangreich die Bestände sind, hängt zum Beispiel davon ab, wie groß ein Lager war und wie viele Dokumente überliefert sind. Für männliche Häftlinge aus Buchenwald konnten beispielsweise ca. 290.000 Umschläge angelegt werden; aus dem KZ Lublin sind dagegen nur ca. 9000 Umschläge mit Dokumenten erhalten. Allerdings sind nicht aus allen Konzentrationslagern Individualunterlagen überliefert. Viel öfter können Informationen zum Schicksal einer Person nur aus Listen entnommen werden, die von der Lagerverwaltung oder anderen Einrichtungen erstellt wurden.

  • Was ist bei diesem Dokument zu bedenken?

    Über die in den Umschlägen gesammelten Dokumente hinaus können noch weitere Unterlagen zur KZ-Haft einer Person in den Arolsen Archives erhalten sein. In vielen Fällen lassen sich Dokumente zum Beispiel noch im sogenannten Listenmaterial finden. Diese thematisch, geografisch oder chronologisch angelegten Ordner sind in den Arolsen Archives getrennt von den Umschlägen verwahrt und können auch Individualunterlagen enthalten. Da zum Beispiel nur wenige Individualdokumente aus den KZ Auschwitz und Sachsenhausen zum ITS kamen, sind diese nach dem Krieg nicht in einzelne Umschläge sortiert worden. Die Formulare aus den beiden Lagern wurden stattdessen teils in Ordner abgelegt und teils in Umschläge aus anderen Beständen eingeordnet, wenn sich für den jeweiligen Häftling weitere Unterlagen aus einem anderen Lager erhalten hatten.

    Die Umschläge sind zudem auf Dokumente aus der Zeit der Lagerhaft und der Befreiung beschränkt. Gibt es Dokumente zur Registrierung als Displaced Person in der Nachkriegszeit oder auch zur Zwangsarbeit vor der Überstellung in ein KZ, so sind diese nicht in die Umschläge eingeordnet worden. Diese Dokumente finden sich in anderen Beständen der Arolsen Archives.

    In manchen Fällen kann es sein, dass die vom ITS gewählte Bezeichnung der Dokumente auf den Umschlägen nicht mit dem offiziellen Namen der Formulare in den Konzentrationslagern übereinstimmt. Stattdessen bildeten sich neue, nur innerhalb des ITS beziehungsweise der Arolsen Archives genutzte Begriffe. So werden die Nummernkarten von weiblichen Häftlingen in den Außenlagern des KZ Buchenwald auf den ITS-Umschlägen zum Beispiel als „Frauenkarten 1“ bezeichnet. Dies ist ein Begriff, den es im KZ nicht gab.

    Abschließend ist auch wichtig, dass der Umfang der in einem Umschlag gesammelten Dokumente stark variieren kann: Von manchen Häftlingen ist nur eine Karte überliefert, während sich für andere ein ganzer Verfolgungsweg anhand ihrer Dokumente rekonstruieren lässt.

    Falls Sie weitere Hinweise zu diesem oder einem anderen im e-Guide vorgestellten Dokument haben, freuen wir uns sehr über Rückmeldungen an eguide@arolsen-archives.org. Die Dokumentenbeschreibungen werden regelmäßig erweitert – und das gelingt am besten durch das gemeinsame Zusammentragen von Wissen.

Hilfe zu Dokumenten

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