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Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Schreibstubenkarte aus dem KZ Buchenwald. Die Schreibstubenkarten wurde dort nach einem bestimmten Muster auf Karteikarten geschrieben. Daher sehen die Schreibstubenkarten des KZ Buchenwald – unabhängig von der Haftkategorie oder der Nationalität der Gefangenen – sehr ähnlich aus.
Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Schreibstubenkarte aus dem KZ Buchenwald. Die Schreibstubenkarten wurde dort nach einem bestimmten Muster auf Karteikarten geschrieben. Daher sehen die Schreibstubenkarten des KZ Buchenwald – unabhängig von der Haftkategorie oder der Nationalität der Gefangenen – sehr ähnlich aus.
Fragen und Antworten
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Wo wurde das Dokument eingesetzt und wer hat es erstellt?
Bei der Ankunft im Konzentrationslager wurde jeder Häftling auf mehreren Karteikarten erfasst. Zuerst wurde ein Aufnahmebogen ausgefüllt. Nachdem die Angaben durch den Abgleich mit dem Fragebogen der Effektenkammer überprüft worden waren, wurden sie unter anderem auch auf eine Schreibstubenkarte übertragen. Für diese lag kein Formular vor, weshalb die Schreibstubenkarten in jedem KZ anders aussahen. In Buchenwald wurden die Angaben immer nach dem gleichen Muster von Häftlingsschreibern der Schreibstube auf eine leere, querformative Karteikarte übertragen.
Eugen Kogon, der als Häftlingsschreiber im KZ Buchenwald eingesetzt war, hielt die Aufgaben der Schreibstube in seinem Buch „Der SS-Staat“ fest: „Die gesamte innere Verwaltung des Lagers, Karteiführung, Einweisung in die Wohnblocks, Appellvorbereitung, Verpflegungszuteilung und dergleichen mehr, wurde von ihr geregelt. Ihre Bedeutung für das Lager war sehr groß“ (Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. München 1985, S. 87). Um diesen Aufgaben nachzukommen, wurden die Karteikarten in der Schreibstube geführt.
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Wann wurde das Dokument verwendet?
Die Schreibstubenkartei gab es während der gesamten Existenz des KZ Buchenwald. Sie wurde mit dem ersten Transport von Häftlingen im Juli 1937 begonnen und wurde bis kurz vor der Befreiung 1945 geführt. Eine kleine Veränderung gab es im März 1942: Da die neugegründete Abteilung Arbeitseinsatz die Arbeitskommandos in einer eigenen Kartei verwaltete, wurde auf der Rückseite der Schreibstubenkarte nicht mehr eingetragen, in welchem Arbeitskommando der Häftling eingesetzt war.
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Wofür wurde das Dokument genutzt?
Auf Grundlage der Karten erstellte die Schreibstube tägliche Meldungen über die Gesamtzahl der Häftlinge (Stärkemeldung) und darüber, wie viele Gefangene neu im Lager angekommen oder in andere Lager und Außenkommandos überstellt worden waren (Veränderungsmeldung). In der Schreibstube wurde den Neuankömmlingen auch ein Block zugewiesen, in dem sie untergebracht waren. Die Blocknummer wurde hierfür auf der Karte vermerkt. Auf der Rückseite der Schreibstubenkarte wurde bis 1942 das Arbeitskommando zusammen mit dem ersten Arbeitstag notiert. So konnten alle zentralen Abläufe im Lager mit einer Karte nachvollzogen werden.
Auch wenn ein Häftling starb, entlassen oder in ein anderes KZ oder Gefängnis überstellt wurde, blieb die Karte in der Schreibstubenkartei erhalten. Sie wurde vermutlich aber umsortiert, denn offenbar war die Schreibstubenkartei im KZ Buchenwald in drei Einheiten geteilt: eine Kartei für im Lager gestorbene Häftlinge und eine zweite Kartei für Gefangene, die entlassen oder in ein anderes KZ oder Gefängnis überstellt worden waren und sich daher nicht mehr im Verwaltungsbereich des KZ Buchenwald befanden. In einer dritten Kartei wurden die Schreibstubenkarten der gegenwärtigen Häftlinge gesammelt. Diese war – folgt man einer Übersicht des UNRRA District Office aus dem Januar 1946 – zunächst nach Nationalitäten unterteilt; die einzelnen Abschnitte waren dann alphabetisch sortiert. Diese Einteilung erlaubte es, relativ einfach festzustellen, wie viele Häftlinge der jeweiligen Nationalitäten sich im KZ Buchenwald befanden. Andere Quellen berichten hingegen, dass diese dritte Kartei nach den Häftlingskategorien geordnet gewesen sei. Dadurch hätte die Schreibstube schnell Mitteilung machen können, wie viele Häftlinge der jeweiligen Kategorie im KZ festgehalten wurden.
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Wie häufig ist das Dokument?
Schreibstubenkarten wurden in Buchenwald zwar für jeden männlichen Neuankömmling angelegt, jedoch sind sie nicht von allen Häftlingen überliefert. Für die weiblichen Häftlinge der von Buchenwald mitverwalteten Außenlager sind überhaupt keine Schreibstubenkarten überliefert.
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Was ist bei diesem Dokument zu bedenken?
Schaut man sich die Schreibstubenkarten an, kann leicht das Bild einer geordneten Registrierung in den KZ entstehen. Gerade aber bei der Ankunft von großen Massentransporten wurden die Menschen hastig und unter Schlägen und Beschimpfungen aufgenommen. Generell nutzten die SS und die Gestapo das Ankunftsprozeder, um die eigene Stärke zu beweisen. Daher erinnern sich viele Häftlinge an Beleidigungen, Gewalt und Schikanen bei der Aufnahme.
Falls Sie weitere Hinweise zu diesem oder einem anderen im e-Guide vorgestellten Dokument haben, freuen wir uns daher sehr über Rückmeldungen an eguide@arolsen-archives.org. Die Dokumentenbeschreibungen werden regelmäßig erweitert – und das gelingt am besten durch das gemeinsame Zusammentragen von Wissen.
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