Die meisten der heute in den Arolsen Archives verwahrten Listen zu Zwangsarbeiter*innen wurden im Rahmen der Ausländersuchaktion erstellt. Zum Jahreswechsel 1945/1946 befahlen die Alliierten in allen vier Besatzungszonen den deutschen Kommunen, Arbeitsämtern, Versicherungen, Landräten, Krankenhäusern und andere Behörden, verschiedene Formulare auszufüllen und Listen zu erstellen. Mit diesen sollten Informationen gesammelt werden, um mehr und genauere Auskünfte zu nichtdeutschen Personen geben zu können, die vor, während oder nach dem Krieg im Deutschen Reich gemeldet waren.

Die Erstellung der Listen verlief in den Besatzungszonen unterschiedlich. In der US-amerikanischen Zone kamen Karteikarten und Formulare (engl. forms) zum Einsatz, die entweder mit einer Zahl oder mit einem Buchstaben versehen waren. So gab es spezielle Formulare für Ausländer, die während des Kriegs in den Kommunen gestorben waren. Andere Formulare waren vorgesehen für Eheschließungen oder Geburten von Nichtdeutschen. In der Britischen Zone war das Vorgehen weniger strukturiert und man verzichtete auf Formblätter, weshalb die Listen sehr unterschiedlich erstellt wurden. Auch in der Sowjetischen und Französischen Besatzungszone wurden die Informationen gesammelt. Allerdings fanden wegen der zunehmenden Spannungen zwischen Ost und West zunächst nur wenige Dokumente aus der Sowjetischen Besatzungszone ihren Weg nach Arolsen. Dies wurde erst nach 1989 durch den Erwerb von Kopien teilweise nachgeholt.