Im September 1947 wurde beim CLI eine L Card für den 1930 in Subotica (heute Serbien) geborenen Béla Mandel angelegt. Sein Name hatte den CLI auf einer Liste mit der Nummer S-1016/4 erreicht. Der minderjährige Junge hatte bis zu seiner Deportation mit seinen Eltern (Mor und Berta Mandel) in Budapest gelebt, war jüdischen Glaubens und ungarischer Staatsangehöriger. Getrennt von seinen Eltern, wurde Béla Mandel nach dem Krieg im DP-Lager "Donaubastion" in Ulm als DP registriert und von der Preparatory Commission of the International Refugee Organization (PCIRO) betreut. Über das United States Committee for the Care of European Children (USCOM) beantragte er eine Ausreise in die USA.

Aus weiteren Unterlagen, die ebenfalls bei den Arolsen Archives überliefert sind, lassen sich zusätzliche Informationen zu Béla Mandel gewinnen. So ist seiner DP 2 Karte zu entnehmen, dass er Rabbiner-Schüler und bereits Ende 1946 im Ulmer DP-Lager registriert worden war. Im Juni 1947 wurde er zudem auf einer Liste des Lagers "Jewish Home" in Heidenheim an der Brenz als Schüler der örtlichen Rabbi-Schule aufgeführt. Dem entsprechend wurde Béla Mandel auch in der Kartei des Central Committes of Liberated Jews in the American Occupied Zone (CCLJ) erfasst.

Bei dem in der Liste des "Jewish Home" ebenfalls genannten Géza Mandel (geb. 1931 in Subotica) handelt es sich um einen Cousin Béla Mandels. Auch zu Géza Mandel liegen bei den Arolsen Archives weitere Dokumente vor.