Im Bestand der Schreibstubenkarten des KZ Dachau sind auch Karten überliefert, die nur den Namen, die Häftlingsnummer und das Entlassungsdatum enthalten. Diese Karten wurden nach dem Krieg – vermutlich durch das International Information Office – für die sogenannten Aktionsjuden erstellt. Gemeint sind damit jüdische Männer, die während und nach der Reichspogromnacht im November 1938 festgenommen worden waren. Sie wurden als Abschreckungsmaßnahme unter anderem in das KZ Dachau verschleppt. Sofern sie die KZ-Haft überlebten, wurden die meisten dieser Männer zwischen Ende 1938 und Anfang 1939 entlassen.