Jede Sperre war mit einer individuellen Nummer versehen. Anhand dieser Nummer ist feststellbar, aus welchem Grund die jeweilige Person von der Deportation freigestellt wurde. Die Nummern wurden am oberen Rand auf der Karteikarte in der Kartothek des Judenrats in Amsterdam und in den Ausweispapieren vermerkt.

Sperre-Nummern ab 10.000 erhielten Jüdinnen und Juden, die im Besitz eines ausländischen Passes waren. Vor 1941 protestantisch getaufte Personen bekamen Nummern ab 20.000. Weitere Sperre-Nummern und -Kategorien waren: ab 30.000 für sogenannte „Abstammungsjuden“ (Juden, deren „rassische“ Herkunft noch geklärt werden musste); ab 40.000 für „Schutz- und Angebotsjuden“ (Juden, die möglicherweise für einen „Austausch“ in Frage kamen); ab 50.000 für sogenannte „Metalljuden“, die in der Metallindustrie beschäftigt waren; ab 60.000 für sogenannte „Rüstungsjuden“, die in für die deutsche Wehrmacht relevanten Betrieben arbeiteten, wozu auch die Diamantindustrie zählte. Die Sperren für Mitglieder des Jüdischen Rates und ihre Angehörigen hatten Nummern ab 80.000. Zu ihnen zählte Rolf Walter Levie, der die Sperre-Nummer 86.729 erhielt. Für Jüdinnen und Juden, die in einer Mischehe lebten, also mit Nicht-Juden verheiratet waren, gab es die Sperre-Nummern ab 100.000. Personen, die in Westerbork besondere Privilegien besaßen, da sie dort zu den „oude Kampbewohner“ (dt. alte Lagerinsassen) gehörten, erhielten Nummern ab 120.000.

Insgesamt wurden weniger als 35.000 Sperren ausgegeben.