Die Arolsen Archives sind ein internationales Dokumentationszentrum über die nationalsozialistische Verfolgung und die befreiten Überlebenden. Das weltweit umfassendste Archiv zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus bewahrt Dokumente über KZ-Häftlinge, ausländische Zwangsarbeiter*innen und die Nachkriegsregistrierung der Displaced Persons (DPs). Auf der Grundlage von über 30 Millionen Dokumenten können heute Auskünfte über 17,5 Millionen Menschen gegeben werden. Viele der Karteikarten und Formulare sind allerdings nicht selbsterklärend, sondern für ihr Verständnis ist Hintergrundwissen nötig – und das soll dieser e-Guide vermitteln.
Der e-Guide steht in fünf Sprachen zur Verfügung: vollständig auf Deutsch und Englisch sowie ausgewählte Dokumentenbeschreibungen auf Russisch, Polnisch und Französisch. Bitte beachten Sie auch, dass der e-Guide für die Nutzung auf PCs, Laptops und Tablets ausgerichtet ist. Über Smartphones kann er zwar aufgerufen werden, aber wir empfehlen, den e-Guide auf einem PC zu erkunden.
Der e-Guide ordnet bei den Arolsen Archives erhaltene Dokumente in ihren Entstehungskontext ein. Der Fokus liegt dabei auf den sogenannten individuellen Dokumenten, also auf Karteikarten und Formularen, die für eine einzelne Person erstellt wurden. Im Gegensatz zu den meisten Listen erklären sich diese Dokumente nämlich oft nicht von selbst. Anhand von fünf zentralen Leitfragen wird im e-Guide für jedes dieser Dokumente beschrieben, wer, wann, warum, wie und wofür die jeweiligen Karten und Formulare benutzte. Auf einem Beispieldokument werden zudem interaktiv sowohl die einzelnen Felder als auch Abkürzungen und Zeichen erklärt. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Hintergrundinformationen über Verlinkungen abrufbar. Nutzer*innen können so selbst entscheiden, wie tief sie einsteigen und zu welchen Bereichen des Dokuments sie Erklärungen lesen möchten.
Trotz der umfangreichen Archivbestände sind bei den Arolsen Archives bei weitem nicht alle Dokumente für alle Verfolgten des Nationalsozialismus erhalten geblieben. Häufig wurden Dokumente während des Krieges durch Bombardierungen oder Feuer zerstört, bei Kriegsende bewusst vernichtet oder anschließend zurückgehalten. Die Überlieferung ist immer lückenhaft, daher ist es umso wichtiger, die erhaltenen Dokumente möglichst vollständig zu verstehen. Leider gibt es auch Dokumente und darauf enthaltene Angaben, Abkürzungen und Stempel, die selbst langjährige Mitarbeiter*innen des ITS oder Expert*innen aus Gedenkstätten und Archiven bisher nicht entschlüsseln konnten. Der e-Guide soll aber wachsen, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben. Daher: Fehlt Ihnen die Beschreibung eines Dokuments oder haben Sie andere Anmerkungen, kontaktieren Sie uns gern unter eguide@arolsen-archives.org und tragen Sie mit Ihrem Wissen dazu bei, den e-Guide weiter zu vervollständigen.