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IRO Karte (Französische Besatzungszone)

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FSt. Goarshausen153.185Roter PunktCofalik, Zina, Geburtsdatum und Nationalität2BCM/1 destroyedEm. Canada plus Datum1 unten rechtsNationalität 3 juni 55

IRO-Mitarbeiter*innen nutzten diese Karten in der Französischen Besatzungszone. Sie notierten darauf den Aufenthaltsort der DPs und den Umfang der Unterstützung. Wenn die DPs mit Hilfe des IRO Care and Maintenance Programms emigrierten, wurde auch das Datum und das Zielland vermerkt. Wie wenig über diese Karten bekannt ist, zeigt unter anderem die knappe Bezeichnung als IRO Karte.

IRO-Mitarbeiter*innen nutzten diese Karten in der Französischen Besatzungszone. Sie notierten darauf den Aufenthaltsort der DPs und den Umfang der Unterstützung. Wenn die DPs mit Hilfe des IRO Care and Maintenance Programms emigrierten, wurde auch das Datum und das Zielland vermerkt. Wie wenig über diese Karten bekannt ist, zeigt unter anderem die knappe Bezeichnung als IRO Karte.

Hintergrundinformationen zu DP-Dokumenten

Weitere Beispiele

Fragen und Antworten

  • Wo wurde das Dokument eingesetzt und wer hat es erstellt?

    Als die IRO die Versorgung der DPs übernahm, gab es in der Französischen Besatzungszone in Deutschland – mehr oder weniger das heutige Rheinlandpfalz und das südwestliche Baden-Württemberg – etwas mehr als 45.600 DPs. Um diese bei der Rückkehr in ihre Herkunftsländer oder bei der Emigration zu unterstützen, prüften IRO-Mitarbeiter*innen ihren DP-Status. Auf Grundlage von CM/1-Anträgen und weiteren Dokumenten entschieden sie, in welchem Umfang ein DP samt Familie unterstützt werden konnte.
    In diesem Zusammenhang entstanden die Dokumente, die bei den Arolsen Archives als IRO Karten bezeichnet werden. Leider ist bisher nur bekannt, dass IRO-Mitarbeiter*innen sie in der Französischen Besatzungszone erstellten. Sie notierten darauf neben den persönlichen Daten der DPs vor allem, in welche DP-Kategorie sie sie einordneten und wann jemand wohin ausreiste. Die Karten ermöglichten es, auf einen Blick das Wichtigste über die DPs zusammenzufassen.

  • Wann wurde das Dokument verwendet?

    Die Stempel CM/1 destroyed und die Angaben zum DP-Status machen deutlich, dass die Karten im Zusammenhang mit dem Care and Maintenance Programm der IRO entstanden. Das heißt, dass IRO-Mitarbeiter*innen die Karten nur zwischen Juli 1947 und Dezember 1951 benutzt haben können. Ab Frühjahr/Sommer 1955 verwendeten ITS-Mitarbeiter*innen die Karten dann in Arolsen für die Beantwortung von Anfragen.

  • Wofür wurde das Dokument genutzt?

    Wie in den anderen Besatzungszonen hielten sich nach Kriegsende auch im französisch besetzten Teil Deutschland DPs auf. Insgesamt waren IRO-Mitarbeiter*innen in den viereinhalb Jahren ihrer Zuständigkeit in der Französischen Besatzungszone für knapp 61.500 DPs verantwortlich. Diese Zahl war weitaus kleiner als in der Britischen und der US-amerikanischen Zone, wo im selben Zeitraum ca. 326.700 beziehungsweise mehr als eine halbe Million DPs versorgt wurden.

    Auch in der Französischen Besatzungszone unterstützte die IRO ab Juli 1947 die DPs vor allem dabei, ein neues Leben aufzubauen. So ermöglichten die Mitarbeiter*innen ca. 38.000 DPs, also mehr als der Hälfte aller DPs der Französischen Besatzungszone, die Emigration. Etwa 2700 kehrten mit Hilfe der IRO in ihre Herkunftsländer zurück. Um alle Angaben zu den DPs schnell zu finden, erstellten die IRO-Mitarbeiter*innen Karteikarten. Darauf notierten sie neben den persönlichen Angaben der DPs vor allem deren Status, der den Umfang der Unterstützung festlegte. Dieser ist – zusammen mit dem Datum der Anerkennung – auf den IRO Karten der Französischen Besatzungszone mit Buchstabenkürzeln angegeben: B für eine umfassende Betreuung, BJS für eine Betreuung vor Ort aber keine Unterstützung bei der Ausreise und BN oder BJ für diejenigen, die zwar unter das Mandat der IRO fielen und daher zum Beispiel politischen Schutz erhielten, aber keine weitere Betreuung erfuhren. Darüber hinaus notierten die IRO-Mitarbeiter*innen auf den Karten, wann und wohin ein DP emigrierte, also in ein anderes Land ausreiste.

  • Wie häufig ist das Dokument?

    Insgesamt versorgte die IRO knapp 61.500 DPs in der Französischen Besatzungszone. Mitgezählt sind dabei nicht die DPs der Französischen Zone in Österreich, für die bisher keine Karten gefunden wurden. Ob die IRO-Mitarbeiter*innen aber überhaupt für alle diese Personen eine solche kleine Karte erstellten, kann leider noch nicht gesagt werden. Die Anzahl der bei den Arolsen Archives verwahrten Karten ist nämlich nicht genau bekannt. Da der ITS, die Vorgängerinstitution der Arolsen Archives, die Karten für die Suche nach Personen benötigte, sortierten die ITS-Mitarbeiter*innen die IRO Karten nach einem alphabetisch-phonetischen System in eine große Gesamtkartei ein. Diese Nachkriegszeitkartei (Bestand 3.1.1.1) umfasst heute ca. 3,5 Millionen Dokumente. So konnten Suchanfragen schneller beantwortet werden, denn es musste nur eine Kartei, nicht mehrere, durchsucht werden. Leider hat das aber zur Folge, dass heute nicht gesagt werden kann, wie viele Karten der IRO aus der Französischen Besatzungszone erhalten geblieben sind. Moderne Computertechnik wird in naher Zukunft aber eine Antwort finden: Die sogenannte Clustering-Technik ermöglicht es, die Kartei der IRO – ebenso wie andere Karteien – virtuell wieder zusammenzusetzen.

  • Was ist bei diesem Dokument zu bedenken?

    Über die genaue Verwendung der IRO Karte in der Französischen Besatzungszone ist nur sehr wenig bekannt. Daher ist auch die Bezeichnung als IRO Karte ungenau. Der korrekte Name, mit dem die IRO-Mitarbeiter*innen die Karten bezeichneten, ist aber leider noch nicht bekannt. Wenn diese Karte vorliegt, sind aber meist auch weitere Dokumente zur selben Person in den Arolsen Archives erhalten geblieben; die IRO Karte ist meist zusammen mit dem DP-Ausweis (carte d’identité) und einer Meldekarte (fiche individuelle) überliefert.

    Falls Sie Informationen zu diesen Karten haben, freuen wir uns über Informationen unter eguide@arolsen-archives.org. Neue Erkenntnisse können jederzeit in den e-Guide eingebaut und so allen zugänglich gemacht werden.

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