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Registrierungskarte DP-Camp Ebensee (Frühphase)

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NameGeburtsdatum und -ortReligionLagerabschnittAnkunftInhaftierungenHäftlingskategorieMilitärischer RangZeuge

Kurz nach Kriegsende wurde im oberösterreichischen Ebensee ein DP-Lager eingerichtet. Mehrere tausend, fast ausschließlich polnische DPs waren hier untergebracht und wurden von der Lagerverwaltung in einer Kartei registriert.

Auf den hier erläuterten, provisorischen Karten aus der unmittelbaren Entstehungsphase des Lagers finden sich persönliche Angaben zu den im Lager wohnenden DPs, so u.a. Geburtsdaten und -orte, Religionsbekenntnisse, militärische Dienstgrade sowie Angaben zu Haftzeiten in deutschen Konzentrationslagern. Außerdem wurde vermerkt, in welchen Lagerabschnitten die DPs untergebracht waren.

Kurz nach Kriegsende wurde im oberösterreichischen Ebensee ein DP-Lager eingerichtet. Mehrere tausend, fast ausschließlich polnische DPs waren hier untergebracht und wurden von der Lagerverwaltung in einer Kartei registriert.

Auf den hier erläuterten, provisorischen Karten aus der unmittelbaren Entstehungsphase des Lagers finden sich persönliche Angaben zu den im Lager wohnenden DPs, so u.a. Geburtsdaten und -orte, Religionsbekenntnisse, militärische Dienstgrade sowie Angaben zu Haftzeiten in deutschen Konzentrationslagern. Außerdem wurde vermerkt, in welchen Lagerabschnitten die DPs untergebracht waren.

Hintergrundinformationen zu DP-Dokumenten

Fragen und Antworten

  • Wo wurde das Dokument eingesetzt und wer hat es erstellt?

    Bereits kurz nach der Befreiung des KZ-Außenlagers (Stammlager: KZ Mauthausen) und der Zwangsarbeitslager in Ebensee, gründeten polnische Überlebende im Mai 1945 ein Komitee, dessen Aufgabe es war, polnische Überlebende zu betreuen, verschleppte Angehörige zu finden und gegebenenfalls eine Rückkehr nach Polen zu organisieren. Zudem oblag dem "Polnischen Komitee" unter Aufsicht der United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) die Verwaltung des DP-Lagers in Ebensee. Zur Registrierung der im Lager untergebrachten Menschen führte das Komitee eine Kartei.

  • Wann wurde das Dokument verwendet?

    Das DP-Lager bestand bis November 1946, als die meisten der polnischen DPs aus Ebensee in ihre Heimat zurückgekehrt, oder in andere DP-Lager überstellt worden waren.

    Die hier erläuterten, überwiegend handschriftlich erstellten Registrierungskarten entstanden in der unmittelbaren Entstehungsphase des Lagers zwischen Mai und August 1945.

    2018 wurde diese sowie eine weitere, spätere Kartei des "Polnischen Komitees" auf dem Dachboden eines alten Salinengebäudes in Ebensee gefunden und dem örtlichen Zeitgeschichte Museum zur Sichtung und Archivierung übergeben. Im Rahmen gemeinsamer Projekte von Zeitgeschichte Museum und KZ-Gedenkstätte Ebensee wurden beide Karteien digitalisiert und ausgewertet. 2020 wurden den Arolsen Archives Scans der Karteien sowie die Ergebnisse der Auswertungen zur Verfügung gestellt.

  • Wofür wurde das Dokument genutzt?

    Mitte Mai 1945 befanden sich im Raum Ebensee zehntausende überlebende KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene, die untergebracht, versorgt und medizinisch behandelt werden mussten. Während ein Großteil der Überlebenden in den ersten Wochen nach der Befreiung mithilfe nationaler Organisationen, des Internationalen Roten Kreuzes (IRC) oder selbständig aus Ebensee abreiste, blieben mehrere tausend polnische Staatsangehörige zurück.

    Die Alliierten hatten bereits bei der Konferenz von Jalta beschlossen, dass nach Kriegsende zunächst bevorzugt sowjetische DPs in ihre Herkunftsländer zurückzuführen seien. Somit waren Mitte 1945 die Transportwege und -mittel Richtung Osten für polnische DPs verschlossen. Darüber hinaus weigerten sich einige polnische DPs aus politischen Gründen, in das inzwischen kommunistische Polen zurückzukehren, oder weil sie fürchteten, nach ihrer Rückkehr als Kollaborateur*in verurteilt zu werden. Bei vielen polnischen DPs war zudem die Nationalität unklar. Durch den Krieg hatten sich die Grenzen in Mittel- und Osteuropa verschoben. Polen hatte nach 1918 im Osten fast bis nach Minsk gereicht sowie Teile der heutigen Westukraine um Lemberg und Tarnopol umfasst. Diese Gebiete fielen 1945 unter sowjetische Herrschaft. Viele DPs, die in vormals polnischen Orten geboren worden waren, konnten sich nach dem Krieg als polnisch, sowjetisch, ukrainisch oder staatenlos definieren. Eine Emigration war wiederum für viele polnische DPs wegen strikter Einreisequoten in den meisten Ländern lange keine realistische Option, die DP-Lager zu verlassen. Erst der „Polish Repatriation Drive“ von alliierter Militärregierung und polnischer Regierung sorgte dafür, dass die Zahl der polnischen DPs in den Lagern bis Ende 1946 signifikant abnahm.

    In Ebensee hatte sich für die Betreuung der dort gestrandeten polnischen DPs im Mai 1945 das sogenannte "Polnische Komitee" gebildet. Unter Aufsicht der United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) war dieses u.a. für die Verwaltung des DP-Lagers sowie für die genaue Registrierung der darin untergebrachten Menschen verantwortlich. Wöchentlich wurden alle Bewohner in Listen erfasst. Zusätzlich führte das "Polnische Komitee" eine Kartei – zunächst behelfsmäßig mittels selbst zugeschnittener Papier- und Kartonreste, später auf Registerkartenvordrucken, die von der US-Militärregierung sowie dem "Polnischen Zentrum Ebensee" ("Ośrodek Polski Ebensee") bereitgestellt wurden. Die Kartei des "Polnischen Komitees" sollte nicht bloß dokumentieren, wer sich im Lager aufhielt und in welchem Teil des Lagers eine Person untergebracht war. In der Kartei wurden zudem Angaben zu militärischen Rängen in der polnischen Armee sowie zu Haftzeiten in Konzentrationslagern, zu Kriegsgefangenschaft, oder Zwangsarbeit vermerkt. Unter anderem für den DP-Status und die Versorgung der Lagerinsassen waren diese Einzelheiten von Bedeutung. Auch dürfte die Kartei der Suche nach Angehörigen sowie der Organisation von Rückführungen nach Polen gedient haben.

  • Wie häufig ist das Dokument?

    2020 wurden den Arolsen Archives durch das Zeitgeschichte Museum Ebenseedie vermutlich vollständigen Karteien des „Polnische Komitees“ in Ebensee zur Verfügung gestellt. Im Bestand 7.11.2 der Arolsen Archives liegen Scans von insgesamt 2.939 Karteikarten aus der Frühphase des DP-Lagers Ebensee vor.

  • Was ist bei diesem Dokument zu bedenken?

    Bisher konnte nicht geklärt werden, was die auf einigen Karten notierten Vermerke "Kat. A" bis "Kat. D" bedeuten. 

    Falls Sie weitere Hinweise zu diesem Dokument haben, freuen wir uns über Rückmeldungen an eguide@arolsen-archives.org. Die Dokumentenbeschreibungen im e-Guide werden regelmäßig erweitert – und das gelingt am besten durch das gemeinsame Zusammentragen von Wissen.

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